Spreiten
Spreiten bezeichnet die Ausdehnung einer flüssigen Phase auf einer zweiten, flüssigen oder festen Phase (vollständige Benetzung). Im theoretischen Fall einer beliebig großen Grenzfläche spreitet die entsprechende Phase bis zur Bildung einer monomolekularen Schicht. Der Kontaktwinkel zwischen den beiden Phasen beträgt 0°.
Hintergrund
Flüssigkeiten mit geringer Oberflächenspannung spreiten in der Regel gut. Im Gegenzug findet auf Flüssigkeiten mit hoher Oberflächenspannung (z.B. Wasser) und auf Festkörpern mit hoher freier Oberflächenenergie (z.B. Metalle) häufig Spreitung statt.
Die Neigung zur Spreitung wird durch den Spreitkoeffizient S ausgedrückt; er ist die Differenz aus der Adhäsionsarbeit W1,2 zwischen den Phasen und der Kohäsionsarbeit W1,1 der betrachteten Phase:
Ist der Spreitkoeffizient positiv, spreitet die Phase; ist er negativ, liegt keine vollständige Benetzung vor.