Testen von Transformatorenöl
Messung der Grenzflächenspannung zur Qualitätssicherung von Transformatoren
Transformatorenöl umgibt und isoliert die Spulenwicklungen in Hochspannungstransformatoren. Im Laufe der Betriebszeit oxidiert das Öl und die Oxidationsprodukte lagern sich im Transformatorenöl ein. Dadurch sinkt der elektrische Widerstand des Öls, was zum Durchschlag der Spannung führen kann. Funktionsausfall und sogar explosionsartige Brände sind die möglichen Folgen. Um dies zu verhindern, setzen Stromversorger weltweit unsere Tensiometer zur Qualitätssicherung des Öls ein.
Während des Alterungsprozesses verringert sich die Grenzflächenspannung zwischen Transformatorenöl und Wasser. So wird die Grenzflächenspannung zum Qualitätskriterium: Liegt sie unter einem zuvor festgelegten Grenzwert, muss das Öl ausgetauscht werden. Die Qualitätssicherung für Transformatorenöl erfolgt vielfach gemäß den Standards ASTM D 971 oder EC 62961. Unsere Tensiometer messen nach diesen Standards mit automatischen oder halbautomatischen Messprozeduren.
Die Standards schreiben die Messung nach der Du-Noüy-Ringmethode vor. Bei dieser Methode wird ein an einem Kraftsensor hängender Ring aus der schwereren, wässrigen Phase in die leichtere Ölphase bewegt. Aus der Spannungskraft der unter dem Ring entstehenden Flüssigkeitslamelle berechnet die Software für unsere Tensiometer die Grenzflächenspannung.
Die Messungen sorgen einerseits für einen sicheren Betrieb des Transformators. Andererseits kann dadurch, dass die Verwendbarkeit eines Öls festgestellt wird, ein teurer vorzeitiger Austausch vermieden werden.